Bücher

Holger Marcks und Matthias Seiffert (Hg): Die großen Streiks - Episoden aus dem Klassenkampf

Rezension von Ralf Hoffrogge

Der Streik ist das erste und ursprüngliche Kampfmittel einer jeden Arbeiterbewegung: ganz gleich wo und unter welchen Umständen Arbeiter und Arbeiterinnen aufbegehrt haben, die organsierte Arbeitsverweigerung war und ist ihr größtes Druckmittel. Dennoch ist in Überblickswerken zur Geschichte der Arbeiterbewegung eher selten von Streiks die Rede, meist geht es um Organisations- und Parteiengeschichte, im Focus stehen die  Repräsentanten der Arbeiterklasse, nicht jedoch die Klasse selbst. weiterlesen »

Selbstverwaltung, Entwicklungen und Perspektiven, soziale Bewegungen, Krisen und soziale Oekonomie. Mit einem Interview mit Peter Bichsel.

Online-Volltext

Der gleichnamige Band zum Thema Selbstverwaltung erschien erstmals 1996, das Buch ist nun auf unserer Seite im Volltext als pdf abrufbar.

 

VORWORT

Mit den neuen sozialen Bewegungen, besonders der Studenten- und Jugendbewegung der Sechziger- und der frühen Achtzigerjahre, lebte auch die Idee und Praxis der betrieblichen Selbstverwaltung nicht nur in den USA, sondern auch in der Schweiz und in andern kapitalistischen Industrie-Ländern Europas wieder auf. Schon seit Beginn der Industrialisierung haben Menschen, die existentiell absolut oder relativ unter den herrschenden Machtverhältnissen und Marktmechanismen der Moderne zu leiden
batten, in ähnlichen Widerstandsstrategien, Widerstandstheorien und alternativen

Überlebensformen Antworte auf diese Probleme gesucht: die Frühsozialisten mit ihren utopischen Gemeinschaften, die Entfremdungstheoretiker, die Pariser Kommune, die Anarchisten und Marxisten und andere an einer demokratischen Produktions- und Lebensweise interessierte Gruppen. weiterlesen »

Rainer Holze / Siegfried Prokop (Hg): Basisdemokratie und Arbeiterbewegung

Rezension von Dietmar Lange

Der Tagungsband geht auf ein wissenschaftliches Kolloquium zu dem Thema „Basisdemokratie und Arbeiterbewegung – Erfahrungen und Vermächtnisse“ zurück, welches aus Anlass des 80. Geburtstages des marxistischen Historikers Günter Benser am 14. Januar 2011 von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und Brandenburg sowie dem Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Berlin abgehalten wurde. Er enthält Beiträge des Kolloquiums und einige ergänzende Studien, die zum Teil aus anderen Publikationen übernommen wurden.
Die 24 Beiträge in dem Band sind in mehrere unterschiedliche thematische und historisch-epochale Abschnitte gegliedert. Aufgrund des wissenschaftlichen Werdegangs der meisten Teilnehmer und Teilnehmerinnen in der ehemaligen DDR und ihrer damit eng auf die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung ausgerichteten wissenschaftlichen Beschäftigung, bildet diese den herausragenden Gegenstand der Untersuchungen, bis auf einen kurzen Beitrag zur Pariser Kommune, der jedoch vor allem ihre Rezeption durch Karl Marx behandelt, und einen Beitrag zur polnischen Solidarnosc-Bewegung in den 80er Jahren. weiterlesen »

Auf dem Weg. Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela.

Buchtipp

In Barquisimeto, einer Millionenstadt im Westen Venezuelas experimentiert der Kooperativenverbund Cecosesola seit mehr als vier Jahrzehnten mit Selbstverwaltung und Basisdemokratie. Die Kooperativistas betreiben große Gemüsemärkte, produzieren Lebensmittel und bieten Gesundheitsversorgung und andere Dienstleistungen an. Sie arbeiten ohne Chefs, entscheiden im Konsens, bewältigen die Aufgaben im Rotationsverfahren und stellen immer wieder alles in Frage. weiterlesen »

Gisela Notz: Theorien alternativen Wirtschaftens - Fenster in eine andere Welt

Rezension von Axel Weipert

Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise, aber auch aufgrund der fatalen Konsequenzen neoliberaler Politik wächst das Interesse an Alternativen zum herkömmlichen marktwirtschaftlichen System. Gisela Notz unternimmt den Versuch, solche Ideen und konkreten Umsetzungsversuche knapp und allgemeinverständlich vorzustellen. weiterlesen »

Richard Müller. Der Mann hinter der Novemberrevolution.

Rezension von Dario Azzellini

"Der heute weitgehend unbekannte Richard Müller war Leiter der Revolutionären Obleute und politisch „zwischen 1916 und 1921 eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung“ (S. 216) in Deutschland. Die Revolutionären Obleute waren eine der Gruppen, die zu den Organisatoren der Massenstreiks 1916–1918 gehörten, und die einzige Organisation, die gegen den Krieg arbeitete und über eine Verankerung in den Betrieben verfügte.
Und sie waren die zentrale Stütze der Novemberrevolution 1918. weiterlesen »

Ralf Hoffrogge: Richard Müller. Der Mann hinter der Novemberrevolution

Rezension von Christoph Jühnke

Biografien waren einst den großen Männern der Geschichte vorbehalten und galten – je nachdem, welcher Weltanschauung man anhing – mal als die Krönung der geschichtswissenschaftlichen Kunst und mal als deren zu vernachlässigendes Hinterteil. Mit dem nachhaltigen Einbruch einer die strukturellen Klassengrenzen in Frage stellenden und auf allgemein menschliche Emanzipation zielenden Geschichts-schreibung ›von unten‹, und mit dem parallelen, sich damit gelegentlich überschneidenden, Aufstieg einer sich auf Strukturen konzentrierenden Geschichtsschreibung, kamen sie dann weitestgehend aus der Mode. Doch Moden ändern sich bekanntlich – und die Biografie ist mächtig en vogue Bei dem seit vielen Jahren vor sich gehenden Boom einer Rückkehr zur Biografie dürfte es sich aber weniger um einen schlichten Pendelschlag rückwärts handeln, als vielmehr um eine mindestens partielle Überwindung der beiden alten Dichotomien. Denn was eine Vielzahl dieser unterschiedlichsten Arbeiten auszeichnet, ist gerade ihre Verbindung von Sozial- und Individualgeschichte. Unverkennbar schlägt sich in ihnen die Tendenz nieder, Geschichte von der Strukturebene auf die Ebene realer Menschen und ihrer Rolle in der Geschichte herunter zu brechen – ein Ansinnen, das nachvollziehbar auch damit zusammenhängen dürfte, dass Menschen von einem solchen Blick Rückschlüsse erwarten über den eigenen Ort ›in der Geschichte‹ und die eigenen Möglichkeiten, ›Geschichte zu machen‹. weiterlesen »

Deutscher Revolutions Almanach für das Jahr 1919

Buchtipp

Im Verlag Hoffmann und Campe erschien im Jahr 1919 ein "Revolutions Almanach für das Jahr 1919" der auf 164 Seiten für zeitgenössische Leserinnen und Lesern die stürmischen Ereignisse der Novemberrevolution rekapitulierte. Das ganze Werk mit zahlreichen Illustrationen ist mittlerweile in sehr guter Qualität online verfügbar und als Online-Version ist ein echter Gewinn für historisch interessierte, denn nicht jede Bibliothek dürfte dieses Werk verfügbar haben. Das Buch richtete sich seinerzeit an ein breites Publikum und versuchte, im Stile eines Almanachs alles Wissenswerte zur Novemberrevolution zu vermitteln. Dementsprechend enthält das Werk Kurzporträts wichtiger Personen, wie etwa den sechs Mitgliedern des Rates der Volksbeauftragten, aber auch  zahlreiche Texte auch zur Vorgeschichte der Revolution und zur sozialistischen Bewegung in Deutschland. Ergänzt wird das Buch durch eine Bibliographie revolutionärer Literatur. weiterlesen »

Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland - von den Anfängen bis 1914

Buchtipp

Die Reihe "theorie.org" des Stuttgarter Schmetterling-Verlages versucht, linke Theorien und Traditionen für eine neue Generation politisch Aktiver aufzubereiten.

Nachdem schon Bände zu Trotzkismus, Maoismus und Anarchismus vorlagen ist nun endlich auch ein allgemeiner angelegter Band zur Geschichte der sozialistischen Bewegung erschienen. Diese Einführung von Ralf Hoffrogge liefert einen historischen Überblick über die Arbeiterbewegung in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg. Die globale Perspektive kommt jedoch nicht zu kurz, Fragen von Internationalismus, Kolonialismus und Migration nehmen breiten Raum ein. weiterlesen »

Geographical: Media: 

Richard Müller: Eine Geschichte der Novemberrevolution

Buchtipp

Bis heute wird über Ergebnisse und Möglichkeiten der Novemberrevolution 1918/1919 gestritten. Nicht selten dominiert dabei die Erzählung eines Kampfes zwischen demokratischer Republik oder „Rätediktatur“. Die eigentlichen Akteure der Revolution, Soldaten und Matrosen, Arbeiter und Arbeiterinnen, kommen in diesem Geschichtsbild nicht vor. weiterlesen »

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