Richard Müller: Eine Geschichte der Novemberrevolution
Buchtipp
Bis heute wird über Ergebnisse und Möglichkeiten der Novemberrevolution 1918/1919 gestritten. Nicht selten dominiert dabei die Erzählung eines Kampfes zwischen demokratischer Republik oder „Rätediktatur“. Die eigentlichen Akteure der Revolution, Soldaten und Matrosen, Arbeiter und Arbeiterinnen, kommen in diesem Geschichtsbild nicht vor.
Richard Müller, Metallarbeiter und Räteaktivist, ist eine der Stimmen von der Basis. Die Revolution brachte ihn von der Fabrikhalle auf die Straße und machte ihn zum Vorsitzenden des „Berliner Vollzugsrats“, dem höchsten Räteorgan der Revolutionsära. Müller verlangte weder sozialen Kapitalismus noch den Einparteienstaat. Wie Hunderttausende kämpfte er für eine wirtschaftliche Demokratie auf Basis von Betriebsräten, in der die Arbeitenden selbst über Produktion und Politik entscheiden würden. Nach dem Scheitern der Revolution versuchte Müller, seine Ideale in der KPD umzusetzen, wurde jedoch schon 1922 aus der Partei ausgeschlossen.
In einer historischen Trilogie unter dem Obertitel „Vom Kaiserreich zur Republik“ zog er in den Jahren 1924-1925 Bilanz. Müller beschrieb, wie sich aus einer gewerkschaftlichen Friedensbewegung eine Revolution entwickelte und scheiterte. Seine drei packend erzählten Bände inspirierten Historiker wie Sebastian Haffner und Literaten wie Theodor Plivier, sie sind Standardwerk und Geheimtipp zugleich. Mit der vorliegenden Neuausgabe sind Müllers Werke endlich wieder verfügbar, erstmals in einem Band versammelt.
Richard Müller - Eine Geschichte der Novemberrevolution
Neuausgabe der drei Titel "Vom Kaiserreich zur Republik", "Die Novemberrevolution" und "Der Bürgerkrieg in Deutschland", mit Chronologie und ausführlichem Personenregister.
790 Seiten
ISBN: 978-3-00-035400-7
Verlag: Die Buchmacherei
online: http://www.diebuchmacherei.de/verlagstitel/kaempfe/bisher_erschienen.htm
Preis: 22,95 Euro
Ort und Erscheinungsjahr: Berlin 2011