Deutschland

"Sechs bis acht Kommunisten, getarnt in Monteursmänteln"

Die wahre Geschichte des Fordstreiks in Köln 1973

Vom Arbeitskräfteabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei vom Oktober 1961 profitierten in Köln vor allem die Ford-Werke. 1973 bereits war mehr als ein Drittel der Belegschaft türkischer Herkunft, sie arbeiteten vor allem an den Fließbändern in der Endmontage. Als es im August 1973 zu »wilden Streiks« der Türken bei Ford Köln kam, bekam das Bild vom unterwürfigen, für jede Drecksarbeit dankbaren Gastarbeiter die ersten Kratzer. Serhat Karakayali von Kanak Attak fügt ihm weitere hinzu und erzählt die Geschichte des 73er Streiks. weiterlesen »

Der Kampf für das Dach überm Kopf

Zur Geschichte der Wohnungsbaugenossenschaften

....Ausbeutung durch Kapitalmacht, so war schon früh bei Friedrich Engels und Karl Marx zu lesen, vollzieht sich nicht nur in der Sphäre der Lohnarbeit. Wenn der abhängig Arbeitende die Stätte der Produktion zum "Feierabend" verlassen darf, "fallen Hausbesitzer, Krämer und Pfandleiher über ihn her" - oder zeitgemäß ausgedrückt: Immobiliengesellschaften, Einzelhandelskonzerne und Banken. weiterlesen »

Kollektivbetriebe in Berlin

Eine neue Website bringt verschiedene Projekte und ihre Ansprüche zusammen

Kollektive? „Heute kommt eigentlich niemand mehr zu uns und will ein ‚Kollektiv’ gründen“, sagt Wilfried Schwarz vom RGW Beratungsbüro. „ Heute sagen die Leute: ‚Wir machen Permakultur’ oder ‚Wir haben einen Verein, der macht das und das’.“ Das RGW Büro in der Richardstraße in Berlin-Neukölln schult und berät Projekte, die – auf welche Weise auch immer – selbstverwaltet, gleichberechtigt, kooperativ geführt sind. „Früher hieß das ‚Kollektive’ und war politisch wahnsinnig aufgeladen“, sagt Wilfried Schwarz. „Heute gibt es gar keinen gemeinsamen Oberbegriff mehr.“ weiterlesen »

Maschinenstürmerei und Sabotage - Produzenten in der Verantwortung

"Weit verbreitet ist die Vorstellung, ein Maschinenstürmer sei ein in der Geschichte des Frühkapitalismus vorkommendes menschliches Wesen, in dessen Verzweiflungstat, Maschinen zu zerstören, u.a. seine politische Unreife zum Ausdruck kam.

Schon bei oberflächlicher Betrachtung mit diesem Thema wird deutlich, dass dieser "Vorproletarier", der sich sein Elend nur aus den neumodischen Maschinen erklären konnte, und dessen ganzes Sinnen und Trachten ausschließlich auf deren Zerstörung fixiert war, so nie existierte..." weiterlesen »

Betriebsbesetzung gegen Massenentlassung - der Fall Seibel & Söhne 1975

"Seit dem 9. März halten die Arbeiter des Zementwerkes Seibel und Söhne in Erwitte den Betrieb besetzt. Sie kämpfen damit gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Die Zementarbeiter wissen, daß ihnen nur die Wahl bleibt, entweder ihren Arbeitsplatz zu verteidigen oder lange Arbeitslosigkeit und Senkung des Lebensstandards in Kauf zu nehmen. Sie haben sich für den Kampf entschieden" weiterlesen »

Den Betrieb übernehmen

Von der Krisenbearbeitung zu gesellschaftlicher Transformation

Bei Betriebsbesetzungen, Streiks und Versuchen, Betriebe in Selbstverwaltung zu übernehmen, handelt es sich meist um – noch – vereinzelte Reaktionen der ArbeitnehmerInnen auf drohende Betriebsschließungen. weiterlesen »

„Ganz Europa ist vom Geist der Revolution erfüllt“

Die internationale Protestbewegung am Ende des Ersten Weltkrieges

Zeitgenossen erlebten den Ersten Weltkrieg als den bis dahin schrecklichsten und opferreichsten Krieg. Vier Jahre lang litten sie unter seinen direkten Auswirkungen, viele weitere Jahre unter seinen langfristigen Folgen. Es war der erste Krieg, in dem im großen Maßstab Flugzeuge, U-Boote und Giftgas eingesetzt wurden. Fast zehn Millionen Soldaten kamen in den Schlachten von Verdun, Tannenberg und anderswo ums Leben, doppelt so viele wurden verletzt. Abseits der Front starben mindestens weitere zehn Millionen Zivilisten an Hunger und entbehrungsbedingten Krankheiten. weiterlesen »

„Modell für den künftigen Umgang mit innerparteilicher Diskussion“?

Der Heidelberger Parteitag der KPD 1919

Am Ende der Weimarer Republik war die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) weit von ihren ursprünglichen Idealen entfernt. Die einst von Rosa Luxemburg gegründete Organisation war zu einer vollständig entdemokratisierten, vom Apparat bürokratisch beherrschten Partei geworden. Interne Diskussionen wurden weitgehend unterbunden, politische Konflikte nicht politisch, sondern organisatorisch, also durch Ausschlüsse und Repressalien „gelöst“. Kritiker belegte die Parteiführung mit Redeverboten oder entfernte sie kurzerhand aus der Partei. weiterlesen »

„Sich nicht die Hände binden lassen“

Rosa Luxemburg, die Spartakusgruppe und der Kampf für eine oppositionsfähige Linke

Am Abend des 4. August 1914: Eine handvoll Vertreter der SPD-Linken versammelt sich in Rosa Luxemburgs Wohnung in Berlin-Südende. Die Stimmung ist gedrückt, denn das Unfassbare ist geschehen: Wenige Stunden zuvor hat die SPD-Fraktion im Reichstag den kaiserlichen Kriegskrediten zugestimmt. Damit unterstützte die Partei genau den Krieg, vor dem sie seit Jahren gewarnt hatte. weiterlesen »

Eine andere Welt war möglich

Über die Revolution im November 1918 und ihr Scheitern


Ende Oktober 1918: Die Matrosen der in Kiel und Wilhelmshaven liegenden Hochseeflotte verweigern ihren Offizieren den Gehorsam. Sie nehmen ihren Vorgesetzen die Waffen und Rangabzeichen ab und übernehmen in den Küstenstädten selbst die Befehlsgewalt. Am nächsten Tag treten die Werftarbeiter in den Streik und stellen sich an die Seite der Soldaten. Die deutsche Revolution hat begonnen.
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