Otto Bauer

Otto Bauer 1919 (Quelle: wikipedia.de)

Otto Bauer (1882-1938)

Otto Bauer war von 1918 bis 1934 stellvertretender Parteivorsitzender der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAP) und einer der zentralen Theoretiker des Austromarxismus.

In der revolutionären Phase nach dem ersten Weltkrieg arbeitete Bauer von März bis Oktober 1919 in der vom Parlament eingesetzten Sozialisierungskommission tätig; ihr wichtigstes Ergebnis war der Entwurf des von der österreichischen Nationalversammlung am 15. Mai 1919 beschlossenen Betriebsrätegesetzes. Die Vergesellschaftung von Privatunternehmen versandete jedoch auf Grund der divergenten Auffassungen der Koalitionspartner bald.

Gemeinsam mit den Führern der österreichischen Arbeiter- und Soldatenräte, Friedrich Adler und Julius Deutsch, gelang es Otto Bauer, die Arbeiterschaft auf sozialdemokratischer Parteilinie zu halten und zwei Putschversuche der Kommunisten im November 1918 und Juni 1919 zu ersticken. Der Erfolg der Sozialdemokratie hing einerseits mit ihrer im Gegensatz zu Deutschland eher linken Positionierung zusammen, sowie mit der Tatsache, dass die etwa zwei Jahre andauernde Nachkriegskonjunktur den revolutionären Elan der Arbeiterschaft stark bremste.

Bauer wirkte 1926 an der Entstehung des Linzer Programms der SDAP mit, daß stark marxistische Züge trug, während die Praxis der SDAP reformsozialistich orientiert war.

Nach dem "Anschluß" Österreichs durch NS-Deutschland mußte Otto Bauer das Land verlassen, emigrierte zunächst nach Brüssel und dann nach Paris, wo er 1934 starb.

 

Archiv Otto Bauer im International Marxists’ Archives:


http://www.marxists.org/deutsch/archiv/bauer/index.htm

Otto Bauer - Austromarxismus und Internationale zweieinhalb
Texte und Links zum Linkssozialismus, Austromarxismus und deren TheoretikerInnen:


http://www.otto-bauer.net/

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